

In diesem Beitrag geben wir Tipps, was man für eine Wanderung während der schneefreien Zeit einpacken sollte.
Viele angehende Trekker träumen sicherlich davon, irgendwann einmal eine längere Wanderung zu unternehmen. Es ist sinnvoll, zunächst auf kürzeren Touren die nötigen Outdoor-Fähigkeiten zu üben, und wenn man mehr Erfahrung gesammelt hat, können die Touren schrittweise verlängert werden.

Für eine einwöchige Wanderung während der schneefreien Zeit benötigt man in etwa dieselbe Ausrüstung wie für ein Wochenende – natürlich braucht man mehr Verpflegung, eventuell zusätzliche Kleidung, und die gesamte Ausrüstung muss den Anforderungen des Wandergebiets standhalten. Wenn die Wanderung nach Lappland führt, muss man mit rauerem Wetter und anspruchsvollerem Gelände rechnen.
Die Kleidung und Ausrüstung erfahrener Trekker kann sich stark voneinander unterscheiden. Die Auswahl hängt vom Zielgebiet, dem Zweck und der Art der Tour, den Wetterbedingungen, dem eigenen Stil und vor allem von den persönlichen Vorlieben ab.
Am Anfang ist es sinnvoll, eine eigene Packliste zu erstellen. Dabei lohnt es sich, Packlisten aus dem Internet als Orientierung zu nutzen – gleichzeitig sollte man sie aber auch kritisch hinterfragen. Ein häufiges Problem bei Einsteigerinnen und Einsteigern ist, dass der Rucksack zu Beginn zu schwer ist, weil man noch nicht genau weiß, was wirklich nötig ist. Schnell landet dann von allem ein bisschen im Gepäck – zur Sicherheit.

Wenn man im Internet eine umfassende Packliste findet und versucht, alles in den Rucksack zu packen, kann es schnell passieren, dass nicht alles hineinpasst – und dass man viele Dinge mitnimmt, die man auf der eigenen Tour gar nicht braucht. Ein zu schwerer Rucksack ist unangenehm, wenn man ihn eine Woche lang auf dem Rücken tragen muss. Er schränkt die Bewegungsfreiheit ein, verursacht Schmerzen und Erschöpfung und kann sogar Unfälle begünstigen. Was allerdings als „zu schwer“ empfunden wird, ist sehr individuell.
Am besten beginnt man mit der Packliste, indem man überlegt, was man beim Loslaufen am Körper trägt. Denk an alle Kleidungsstücke, Accessoires, Schuhe, Kartenhülle, GPS-Gerät, Trekkingstöcke usw. – und notiere alles. Wenn das Wanderziel weiter entfernt ist, ziehst du diese Sachen vielleicht erst vor Ort an – dann kannst du sie zum Beispiel oben auf deine Reisetasche legen.
Wer mit dem Auto zum Startpunkt reist, sollte eine separate Reisetasche packen – mit Kleidung für die Fahrt und einem frischen Satz für die Rückreise nach der Wanderung. Es ist angenehm, für die Heimfahrt bequemere Kleidung und Schuhe dabei zu haben.
Erst danach solltest du beginnen, über die restlichen Dinge auf deiner Packliste nachzudenken.
Viele haben nur einen einzigen Rucksack – daher ist die Wahl oft einfach. Der Rucksack sollte so groß sein, dass wirklich alles hineinpasst. Wenn er komplett voll wird, kann man zum Beispiel das Zelt außen am Rucksack befestigen.

Für Anfänger ist es in der Regel am sichersten, ein Zelt als Unterkunft zu wählen. Das Zelt muss den Wetterbedingungen des Zielgebiets standhalten, sollte aber nicht überdimensioniert sein. Ein Zelt kann zwar für eine Person genutzt werden, aber man spart leicht Gewicht, wenn zwei oder sogar drei Personen darin schlafen.

Das Zelt sollte ein spezielles Trekkingzelt sein. Manche Zelte sind hauptsächlich für Campingplätze gedacht – sie sind schwer und halten rauen Wetterbedingungen nicht stand.
Wenn du mehrere Schlafsysteme besitzt, wie verschiedene Zelttypen, eine Hängematte oder ein Tarp, hast du mehr Auswahlmöglichkeiten. Informiere dich über das Gelände und welches Schlafsystem sich dort am besten aufbauen lässt. Wenn du zwischen einem größeren und einem kleineren Zelt wählen kannst, überlege dir, ob du lieber mit leichtem Gepäck wanderst oder ob du lieber schwerer, aber komfortabler unterwegs bist.
Bei der Wahl von Schlafsack und Isomatte sollte man darauf achten, bei welchen Temperaturen man damit noch schlafen kann. Auch wenn du planst, in offenen Hütten zu übernachten und/oder die Wettervorhersage warme Nächte verspricht, ist es in Lappland meist ratsam, eine Kombination zu wählen, mit der man auch bei deutlich kälteren Temperaturen schlafen kann – denn Wettervorhersagen sind nicht immer zuverlässig.
Selbst im Sommer kann die Temperatur in Lappland oft nahe an den Gefrierpunkt sinken. Man sollte hier jedoch nicht übertreiben – ein Winterschlafsack ist für den Sommergebrauch zu schwer und überdimensioniert.

Auf einer Wanderung spielen Gewicht und Packmaß der Schlafausrüstung eine große Rolle. Beim Kauf sollte man im Voraus überlegen, welche Kombinationen für die eigenen Touren und Wanderungen am besten geeignet sind. Wer ganzjährig unterwegs ist, benötigt mehrere Schlafsäcke – und eventuell auch verschiedene Isomatten.
Der Schlafsack sollte unbedingt wasserdicht verpackt werden. Ein Regenschutz für den Rucksack allein bietet keinen ausreichenden Schutz vor Nässe.
Auf Wanderungen wird meist ein Campingkocher verwendet, zusammen mit ein bis zwei passenden Töpfen oder einer Pfanne. Zusätzlich brauchst du Brennstoff für den Kocher und eventuell einen Pfannenwender, eine Schöpfkelle oder einen hitzebeständigen Löffel. Außerdem hat man in der Regel einen Becher und einen Löffel dabei, mit denen man isst. Wenn du allein unterwegs bist, kannst du direkt aus dem Topf essen – oder bei Trekkingnahrung direkt aus dem Beutel.

Zusätzlich ist es sinnvoll, ein Messer oder ein Multitool sowie Feuerzeug oder Streichhölzer mitzunehmen. Manche Campingkocher haben einen Piezozünder, aber diese sind anfällig für Defekte. Du brauchst außerdem eine Trinkflasche – und manchmal ist es auch ratsam, Wasseraufbereitungsmittel wie einen Filter oder Tabletten dabeizuhaben.
Auf längeren Wanderungen kann die Verpflegung der schwerste Teil der Ausrüstung sein. Oft rechnet man mit mindestens ca. 500 g Nahrung pro Person und Tag. Beim Planen der Verpflegung sollte man besonders auf das Gewicht, die Haltbarkeit und den Nährwert achten.

Die Lebensmittel sollten so verpackt werden, dass sie während der Wanderung weder zerdrückt noch nass werden.
Der Beutel mit Kleidung kann überraschend schwer werden, wenn man nicht gezielt darauf achtet. Kleidung sollte in einem wasserdichten Beutel verpackt werden, damit sie garantiert trocken bleibt.
Die Kleidung sollte als Gesamtsystem durchdacht werden – nicht einfach, indem man nur die Lieblingsstücke einpackt. Auf einer einwöchigen Wanderung hat man in der Regel höchstens ein zusätzliches Set an Unterwäsche dabei. Socken sollte man mehrere Paar mitnehmen, und nasse Socken sollten immer für den nächsten Tag getrocknet werden.

Wenn du schwere Wanderstiefel trägst, kann es im Lager angenehm sein, die Füße mit leichten Campingschuhen zu entlasten.
Die Kleidung sollte nach dem Zwiebelschalenprinzip zusammengestellt werden. Überlege dir, ob du mit allen getragenen Kleidungsschichten auch Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt aushalten könntest. Merinowolle eignet sich gut als Unterwäsche. Für die mittlere Schicht sind Fleecejacken geeignet, die du bei Bedarf mit einer leichten Daunenjacke ergänzen kannst. Darüber kommt eine großzügig geschnittene, wasserdichte Hardshelljacke – mit diesem Set bist du gut gegen Kälte, Wind und Regen geschützt. Über die Wanderhose kannst du einen Regenrock oder Hardshellhosen ziehen.
In diese Kategorie fallen eigentlich alle kleinen Ausrüstungsgegenstände – einige davon gehören vielleicht schon zur Kochausrüstung oder befinden sich unterwegs in den Taschen des Wanderers. Solche Kleinteile bleiben manchmal in den Seitentaschen des Rucksacks liegen – es lohnt sich also, auch dort nachzuschauen, ob wirklich nur Dinge mitgenommen werden, die man tatsächlich braucht.
Oft funktioniert das Abspülen auch ohne Spülmittel. Wenn du dennoch eines verwendest, achte darauf, dass es wirklich umweltfreundlich ist. Eine Spülbürste wird eher selten mitgeführt – du kannst aber eine einpacken, wenn du dafür einen echten Bedarf siehst.

Die meisten kommen mit höchstens einer Rolle Toilettenpapier pro Woche aus. Feuchttücher sind nicht unbedingt nötig, können aber in Gruppen – ebenso wie Handdesinfektionsmittel – sinnvoll sein. Zahnbürste und Zahnpasta sind notwendig, ebenso wie persönliche Medikamente. Im Sommer solltest du außerdem Sonnencreme und Sonnenbrille dabeihaben. Ein Handtuch ist optional – ein leichtes Outdoor-Handtuch eignet sich gut dafür.
Eine Stirnlampe braucht man im Sommer selten, im Frühling und Herbst kann sie im dunklen Zelt jedoch nützlich sein. Gegen Mücken kann man zum Beispiel ein Moskitonetz mitnehmen.
Ein kleines Reparaturset lohnt sich – es sollte nicht zu umfangreich sein, sondern gezielt auf das abgestimmt, was du wirklich brauchst, z. B. Nadel und Faden, Kabelbinder, Draht, Ersatzschnur, Sicherheitsnadeln und Klebeband.
In diese Kategorie kannst du auch dein Handy, deine Kamera und deine Powerbank einordnen – oder du zählst sie zu der Ausrüstung, die du unterwegs griffbereit brauchst. Entscheide selbst, was für dich am besten passt.
Auf Wanderungen muss man stets auch auf Verletzungen und Krankheiten vorbereitet sein. Ein Erste-Hilfe-Set sollte selbst auf kürzeren Touren immer dabei sein. Du kannst es selbst zusammenstellen oder ein fertiges Set kaufen und es an deine Bedürfnisse anpassen.
Du solltest mindestens Pflaster, Kompressen, Blasenpflaster, Tape und Schmerzmittel dabeihaben. Denk daran, vor jeder Tour benutzte Materialien aufzufüllen und das Set auf Vollständigkeit und Funktionsfähigkeit zu überprüfen.

Ein altes „nicht-smartes“ Handy funktioniert auch ohne SIM-Karte für Notrufe – vorausgesetzt, es gibt Mobilfunkempfang. Mit einem Gerät wie dem Garmin InReach kannst du hingegen über Satellit Hilfe rufen, ganz ohne Mobilfunknetz.
Wie bereits zu Beginn erwähnt, sollte man diese Ausrüstung separat und gut zugänglich packen, damit unterwegs nichts vergessen wird. Zur Navigation nutzen manche ein GPS-Gerät, ein Smartphone oder sogar eine Uhr – eine gedruckte Karte sollte jedoch immer mitgeführt werden. Dazu gehört auch ein Kompass, und der Umgang mit beiden sollte geübt sein. Technische Geräte können kaputtgehen oder Probleme mit der Akkulaufzeit haben.

Mit wachsender Erfahrung lernst du schnell, genau die Ausrüstung mitzunehmen, die du wirklich brauchst. Nach der Wanderung lohnt es sich, noch einmal zu überlegen, ob du etwas Unnötiges dabei hattest – oder ob dir unterwegs etwas gefehlt hat.
Also dann: unvergessliche Wanderungen!